Große Elliott Erwitt Retrospektive im Kunst Haus Wien zu sehen

FRANCE. Paris. 1989 © Elliott Erwitt/Magnum Photos

Elliott Erwitt hat die Bildsprache des amerikanischen Fotojournalismus seit den 1950er Jahren entscheidend mitgeprägt. Viele seiner Aufnahmen sind tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Nun präsentiert eine umfassende Retrospektive im Kunst Haus Wien rund 150 Werke des weltberühmten Fotografen. Die Ausstellung ist bis zum 30. September zu sehen.

Extrem vielseitig, mit einem breiten Spektrum an Interessen, richtet Elliott Erwitt (*1928 in Paris ) seine Kamera auf Menschliches und Allzumenschliches, auf Tierisches, Politisches und Berührendes. Fotografie ist für ihn vor allem eine „Kunst des Beobachtens“, bei der es in erster Linie auf das Besondere des Blickes ankommt, den man auf die Welt wirft.

Wie kaum ein anderer Fotograf schafft es Erwitt, in seinen Fotos einen Subtext zu vermitteln: Emotion, Wut, ein wenig Glück. Eine Rührung, die man nur erkennt, wenn man genau hinschaut. Ein Davor und ein Danach. Erwitt selbst bezeichnet das als die „Essenz eines Geschehens“, das sogenannte „denkende Sehen“.

Eine politische Fotografie zementierte seine Berühmtheit, die sogenannte „Kitchen Debate“ vom Sommer 1959, als US- Vizepräsident Richard Nixon Sowjet-Chef Nikita Chruschtschow auf einer US-Industriemesse in Moskau traf.

Doch der Fotograf hält auch gerne Straßenszenen, Menschen und Hunde auf Bildern fest. Einige seiner besten Arbeiten zeigen Hunde mit ihren Besitzern. Elliott schafft es auf humorvolle Weise, das „Menschliche“ die Vierbeiner deutlich zu machen und gleichzeitig den „Hund im Menschen“ sichtbar werden lassen.

In seinen Fotos verbinden sich ein ironischer Blick und ein wacher Geist voll tiefgründiger Leichtigkeit – dabei entstehen humorvolle Bilder unseres Lebens, die dieses oft ein Stück leichter machen.

 

USA. Fort Dix, New Jersey. 1951 © Elliott Erwitt/Magnum Photos

USA. California. Bakersfield. 1983 © Elliott Erwitt/Magnum Photos