Streetart in Leipzig von Blek Le Rat

Wandarbeit von Street-artist Blek Le Rat in Leipzig gerettet

Blek Le Rats «Madonna mit Kind» ist wieder da. Foto: Hendrik Schmidt

An einer Hauswand in Leipzig prangt seit Freitag hinter Glas ein wiederentdecktes Kunstwerk des französischen Streetart-Pioniers Blek Le Rat. Die «Madonna mit Kind» ist nach Angaben der Stadt das älteste erhaltene Werk dieser Art von Blek Le Rat (bürgerlich: Xavier Prou).

Die Wiederentdeckung gilt als kleine Sensation. Der Franzose sprühte die «Madonna mit Kind» 1991 bei einem Leipzig-Aufenthalt auf die Wand - als Liebeserklärung an seine spätere Frau. Das Haus verfiel, das Bild verschwand hinter Plakaten. 2012 wurde das Kunstwerk von der Leipzigerin Maxi Kretzschmar (29) wiederentdeckt.

Sie sei als Kind immer an der «Madonna» vorbeigelaufen und fasziniert von ihr gewesen, sagte Kretzschmar. Als das Haus saniert werden sollte, fielen die Plakate, und Kretzschmar erkannte das Kunstwerk sofort wieder. Sie setzte bei der Stadt und dem Immobilieninvestor alle Hebel in Bewegung, um das Bild zu retten.

Horst Langner, der Chef der Immobilienfirma, erzählte: «Am Anfang konnten wir nichts damit anfangen.» Er habe nicht die Verantwortung für das Kunstwerk haben wollen, und ihm seien eher Befürchtungen wie ein Baustopp in den Sinn gekommen. Inzwischen denkt er anders darüber: «Heute ist es eine tolle Geschichte. Wir werden oft darauf angesprochen.» Sogar die Stadtrundfahrten-Busse stoppten mittlerweile vor dem Bild.

Der Künstler sei sehr gerührt gewesen, hieß es. Dieses Graffito hat für ihn eine hohe Bedeutung. Bei seinem Besuch in Leipzig 1991 hatte er sich verliebt und schuf das Graffito für seine Angebetete. Sibylle und Xavier sind bis heute verheiratet. Die Wandarbeit „Madonna mit Kind“ gilt als sein ältestes erhaltenes Werk dieser Art – es steht nun auf der Liste der geschützten Denkmäler. Geschützt hinter einer Glasscheibe soll die «Madonna mit Kind» jetzt die Zeiten überdauern. Der Immobilieninvestor und die Stadt Leipzig gaben zusammen 9000 Euro für den Erhalt des Kunstwerkes. Blek Le Rat selbst erneuerte es im Sommer 2012.

Nun kann man das Werk am Haus Karl-Liebknecht-Str. 7 bewundern.