Rolf Sachs - Biographie

Spätestens seit dem Bauhaus ist die Formel jedem bekannt: form follows function. Ganze Generationen von Designern haben sich an dem Leitsatz schon abgearbeitet.  Der Design-Künstler Rolf Sachs hingegen hat sich eine Variation zum Motiv gemacht: form follows emotion. Auf einem Stuhl muss man sitzen? Sachs sieht das nicht immer so. Seine Werke hebeln die Funktionen oft einfach aus: die beleuchtete Gießkanne „Pouring light – pouring light“ aus Zink und Glas oder der Coffeetable „Insepar-able“, gestaltet aus zwei Davoser Holz-Schlitten - Sachs verbindet seine Kunst immer mit Humor.

 

Als Pionier des Limited-Edition-Designs verwandelt der 1955 in Lausanne geborene Künstler Alltags- und Gebrauchsgegenstände in Konzeptkunst, bekannte Formen macht er sich zu Eigen, um sie im nächsten Augenblick zu verändern. „Ich gebe den Objekten etwas Seele“, sagt Sachs.

„Ich gebe den Objekten etwas Seele.“

Viel Aufsehen erregte der Künstler bereits mit seinen skulpturalen Lichtobjekten. Mit Arbeiten wie „rita wig light“ (2004), einem strahlenden Glaskörper mit Rothaar-Perücke oder „Neon Immersion“, einer leuchtenden Spiralkonstruktion mündend in einem mit Wasser gefüllten Rundkolben, zeigt Sachs, wie weit sich seine kreative Spannbreite erstreckt.

 

Der Stuhl – die Königsdisziplin eines jeden Designers - ist Sachs Markenzeichen. Er analysiert ihn immer wieder aufs Neue, zerlegt ihn in seine Einzelteile und kombiniert dann atypische Materialien miteinander. So bestehen seine Stühle beispielsweise aus weichem Silikon (Spineless Chair, 2006) oder aus Blei, so schwer, dass sie sich kaum mehr bewegen lassen.

 

Doch finden sich auch Stühle für den praktischen Gebrauch in Sachs Werk. Die Kevlar-Stühle „Dirty Thoughts“ aus dem Jahr 2009 beispielsweise, dort wurden dem Material bevor der Verarbeitung Spuren des Lebens gegeben in der Form von Weinglasrändern, Spritzern und Flecken. Zwei weitere, noch sehr minimalistische Entwürfe findet man auch in dem wichtigen Standartnachschlagewerk für Stuhldesign „1000 Chairs“: „DJ Evolution“ (1995) und Original (1993). Kürzlich zitierte das Kunstmarkt Magazin Artinvestor Sachs im Bezug auf seine neue Schaffensphase: „Es gibt viele neue aufregende Konzepte an denen ich derzeit arbeite“, sagte er und seine blauen Augen blitzten, als wollten sie sagen: „Lass uns loslegen.“

 

Arbeiten von Rolf Sachs können Sie im Shop kaufen.

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