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Sebastião Salgado Biographie
Aufgewachsen auf dem Land in der Region Minas Gerais in Brasilien, hatte der Dokumentar- und Reportagefotograf Sebastião Salgado schon als Kind einen Einblick in die schwierigen sozialen Verhältnisse, unter denen die Menschen dort lebten. Gleichzeitig entwickelte er schon früh eine große Liebe für die ihn umgebende Natur. Zunächst studierte Salgado jedoch Wirtschaftswissenschaften an der Universität São Paulo (1963-67). Im Jahr 1969 emigierte Salgado zusammen mit seiner Frau nach Paris, wo er eine wirtschaftswisschaftliche Dissertation schrieb und anschließend als Verwaltungsangestellter für die International Coffee Organisation (ICO) in London arbeitete. Im Auftrag des ICO reiste er mehrmals nach Afrika, häufig gemeinsam im Auftrag der Weltbank.
Erst während einer dieser Reisen nahm Salgado erstmals eine Fotokamera in die Hand, die Leica seiner Frau. Diese Erfahrung veränderte sein Leben von Grund auf und sollte von nun an das Medium werden, mit dem er seine frühen Erfahrungen und soziale Prägung zum Ausdruck bringen wollte. Wieder zurück in Paris beschloss Salgado 1973 sich als Fotojournalist selbständig zu machen, es sollte jedoch noch Jahre dauern, bis er seinen Lebensunterhalt als Fotograf verdienen konnte. Seinen künstlerischen Stil hatte Salgado schon früh gefunden: „das Chiaroscuro von Schwarz-Weiß-Bildern“. Farben setzte er bereits am Anfang sehr spärlich ein und verzichtete im Lauf der Jahre ganz darauf.
Seit den frühen 1970er Jahren ist Salgado nun – so kann man sicher sagen – unermüdlich im Dienst der Natur und der Menschen unterwegs und seine Arbeit ist eine fotografische Hommage an unseren Planeten in seinem ursprünglichen Zustand. In spektakulären Aufnahmen erforscht der Fotograf die Majestät der Natur und die Balance zwischen Mensch und dem fragilen Planeten. Für seine fotografischen Serien nimmt er sich viele Jahre Zeit, bereist die ganze Welt auf der Suche nach seinen Motiven. Drei Langzeitprojekte ragen in seinem Schaffen besonders hervor: „Workers“ (1993) dokumentiert das allmähliche Verschwinden traditioneller handwerklicher Arbeit weltweit und „Migrations“ (2000) die massenhaften Wanderungsbewegungen, die durch Kriege, Unterdrückung, Hunger und Naturkatastrophen sowie Umweltzerstörung und den Druck des demografischen Wandels angetrieben werden.
Sebastião Salgado - Genesis
Das seit Kurzem vorliegende dritte Langzeitprojekt Salgados heißt „Genesis“ und ist das Ergebnis von acht intensiven Arbeitsjahren. „Dies ist mein größtes Fotoerlebenis gewesen,“ sagte Salgado nach der Vollendung, „Ich bin durch 32 Länder gereist, um Berge, Wüsten, Ozeane, Tiere und Völker zu entdecken, die sich der modernen Gesellschaft bislang entziehen konnten. Ich spüre, dass Genesis auch zu uns sehr eindringlich spricht, indem es die atemberaubende Schönheit einer verlorenen Welt zeigt, die doch irgendwie weiterexistiert. Es verkündet: All dies ist ist bedroht, wir müssen es schützen und bewahren." Sein neues Werk ist auch dem Instituto Terra verpflichtet, das Sebastião und seine Frau Lélia Salgado gegründet haben. Ihnen geht es darum, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie kostbar die letzten unberührten Winkel der Welt sind – für uns selbst wie für zukünftige Generationen.
Sebastião Salgado arbeitete für die Fotoagenturen Sygma, Gamma und Magnum Photos. 1994 verließ er Magnum Photos und vermarktet seine Fotos seitdem durch seine Agentur Amazonas Images, die er gemeinsam mit seiner Frau gründete. Salgados fotografische Projekte wurden in zahlreichen Ausstellungen und Büchern gezeigt, darunter Other Americas (1986), Sahel, L’Homme en détresse (1986), Arbeiter (1993), Terra (1997), Migranten (2000), Kinder (2000) und Afrika (2007). Salgado wurde mit zahlreichen wichtigen Fotografiepreisen geehrt, kürzlich bekam er den Gold Medal Award for Photography des New Yorker National Arts Club. Der Fotograf ist UNICEF Sonderbotschafter und Ehrenmitglied der Academy of Arts and Sciences in den USA.
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