Markus Huemer

Markus Huemer verbindet in seinem Werk Theorie und Praxis - er schafft „Kunst über Kunst“. Der österreichische Maler und Installationskünstler versucht Fragen der aktuellen Kunsttheorie, vor allem in Bezug auf den Einfluss der Neuen Medien auf den Betrachter zu hinterfragen. Dabei wird die Malerei, die für Huemer als Synonym für die Kunst steht, den installativ eingesetzten Neuen Medien in groß angelegten Serien gegenübergestellt.
So entstehen Arbeiten mit Titeln, wie „Trojaner mit Backdoor Funktionalität“ oder „Virus Win.32.Fosforo.F auf unsichtbarer Software“, nicht selten wirft der Künstler dabei auch Fragen auf, wie „Hätte ich ernsthaft einen dieser aufblitzenden Momente moralischer Irritation malen sollen?“.

Huemers Malerei basiert immer auf den Farben Blau, Weiß und Schwarz. In der digitalen Technik ist Blau eine nicht definierte Farbe. Gibt es kein Signal, bleibt der Hintergrund blau. In diesem Zusammenhang eine unbunte Farbe, wie auch schwarz und weiß. Der Künstler trifft mit seiner Thematik den Nerv der Zeit und führt gleichzeitig die Tradition der Malerei weiter. Wohl durch die Auseinandersetzung mit der Lateinischen Philologie, wurde er dazu inspiriert auch die Kunst als Sprache zu definieren. Also ein Konstrukt, das auf Codes und Zeichen basiert und folglich einen Inhalt in sich tragen muss. Bei Huemer bleibt dieser vor allem leer, doch stets voller Humor und Ironie.

Der 1968 in Linz geborene Markus Huemer ist seit 2007 Professor für Neue Medien an der Academy of Fine Arts in Prag. Werke des Künstlers wurden bereits von Sammlungen, wie der Daimler Contemporary Collection in Berlin, der Sammlung der Deutschen Bank, dem MUMOK in Wien oder der Sammlung Ploner in Wien angekauft. Markus Huemer lebt und arbeitet in Berlin.