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Haim Steinbach - Biographie
Ein Gummikopf von Bart Simpson, dahinter eine Reihe Tassen mit aufmodellierten Brüsten: „Pop Art 1-2“ nennt Haim Steinbach dieses kuriose Arrangement. Der in Israel geborene Künstler arbeitet mit Alltagsgegenständen: „Menschen kommunizieren über ihre Objekte, das ist ein Werte- und Identitätssystem. Die Dinge sind Selbstportraits und sie geben das Gefühl von Sicherheit. Auf diese Weise haben sie eine religiöse Bedeutung“, sagt Haim Steinbach. In seiner Installation „North, East, South, West“ findet man zum Beispiel die typischen Reliquien einer Urlaubsreise, Muscheln, oder zwei getrocknete Rosen, die durch ein goldgerahmtes Glaskästchen in den Vanitasstand erhoben worden sind.
„Ich versuche zu zeigen, dass Dinge auf mehr als eine Art begehrt und verwendet werden können.“
Meist formieren sich die Dinge zu rätselhaften Stillleben: zwei Teekannen in Muschelform zwischen Vasen und Porzellandosen, daneben ein breiter Buchrücken, ein Bildband Paul Klees, und in der Nähe ein kleiner, zebragestreifter Elefant. Der Künstler liefert das ursprüngliche Ambiente solcher Arrangements als Videoaufzeichnung mit und verweist damit auf den ehemaligen Standort und Kontext der Objekte. In den Videos erzählen Menschen vom Verhältnis zu ihren Gegenständen, woher sie kommen und warum sie noch immer in ihrem Besitz sind.
Steinbachs Installationen beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Menschen und ihren Gegenständen. Darüber hinaus geht es um die Frage, wie Dinge kulturelle und soziale Identitäten, aber auch Zugehörigkeiten schaffen. „Ich versuche zu zeigen, dass Dinge auf mehr als eine Art begehrt und verwendet werden können“, sagt der Künstler. In den 70er Jahren begann er mit Alltagsgegenständen zu arbeiten, die er auf Flohmärkten erstand.
Haim Steinbach - Kunstausstellungen
1987 war Haim Steinbach auf der Documenta 8 in Kassel vertreten und wurde in den vergangenen Jahren in vielen internationalen Museen präsent, unter anderem im Centre Pompidou Paris, im Stedelijk Museum Amsterdam und im Haus der Kunst München. Die Wahl der Objekte, die er in seinen Installationen verwendet, reicht von Fundstücken aus der Natur über Alltagsgegenstände bis hin zu ethnologischen Objekten. Darunter finden sich Zeugnisse aus unterschiedlichen Kulturen, auch etwa chinesische und koreanische Keramik. Die Dinge werden in verschiedensten Arrangements - zum Teil auf Wandboards, zum Teil in raumhohen, freistehenden Regalen - präsentiert. Die Anordnung der Objekte ist ebenso eigenwillig wie faszinierend.
Haim Steinbach - Kunstsammlungen
Heim Steinbachs Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, darunter der Guggenheim Collection, New York und der Tate Collection, London.
Arbeiten von Haim Steinbach können Sie im Shop kaufen.
