ARTWORKS FOR SALE

Daniel Richter

Seine Kunst: wuchtig und feurig, voller Bezüge und Bedeutungen, provokativ und politisch. Die großformatigen Gemälde, in denen der Ex-Punk von der Hamburger Hafenstraße in fiebrigen Neonfarben aktuelle Themen aufgreift, erzielen auf internationalen Auktionen sechsstellige Summen. Daniel Richter, endlich wieder ein wilder Maler jubelte das Feuilleton. Und tatsächlich irrlichtern bei dem 52jährigen Wahlberliner schemenhafte Gestalten mit weit aufgerissenen Augen durch meist nächtliche apokalyptisch beleuchtete Stadt- und Waldlandschaften. Es sind aggressive Gesten in aktionsgeladenen Szenen. Das Personal rekrutiert er aus Horror- und Science-Fiction-Filmen, trivialer Unterhaltung, Kunstgeschichte und aktuellen Medien. Selbst das Pulverfass der Deutsch-Griechischen Beziehung arbeitet Richter in einer Serie von Motiven aus dem Jahr 2013 auf und betritt damit heikles Terrain.

„Das Personal rekrutiert er aus Horror- und Science-Fiction-Filmen, trivialer Unterhaltung, Kunstgeschichte und aktuellen Medien.“

„Letztlich ist es so, dass meine Bewunderung einer Malerei gilt“, verrät der Künstler, „die sowohl radikal formale Position bezieht als auch politische und soziale". Eines seiner Werke nennt er „Revidyll“ (2006). Der Titel ist eine Montage aus „Revolution“ und „Idyll“. Es zeigt eine menschliche Figur, die kopfüber in die dunkle Nacht stürzt. Auf den zweiten Blick erkennt man El Lissitzkys Entwurf einer Rednertribüne für Lenin. Die beiden kleinen Figuren am Bildunterrand stellen Lenin und den russischen Komponist Schostakowitsch dar.

Erst im Alter von 29 Jahren begann der Spätzünder sein Malereistudium an der Hamburger Kunsthochschule. Malerei war damals, zu Beginn der 90er ziemlich out. Nach einer abstrakten Anfangsphase kehrt Richter zum Figürlichen zurück, inspiriert durch die Auseinandersetzung mit den Großen der Klassischen Moderne, wie Manet und Gauguin, Seine neue Werkserie geht von der Landschaftsmalerei in der Romantik aus: Anstelle von Caspar David Friedrichs Kreidefelsen auf Rügen tritt bei ihm der karge, gewaltige Hindukusch.

Daniel Richters Arbeiten befinden sich in den Sammlungen des Museum of Modern Art in New York und des Centre Pompidou in Paris sowie in der Sammlung Falckenberg in Hamburg.

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