Cindy Sherman - Biographie

Cindy Sherman (*1954) wird weltweit als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen geschätzt. Während ihrer gesamten künstlerischen Karriere präsentierte sie eine anhaltend eloquente und provokative Erforschung der gesellschaftlichen Konstruktion von Identitäten, zu denen sie sich von Film, Fernsehen, Magazinen, dem Internet und der Kunstgeschichte inspirieren lässt. Sherman, die sich seit 30 Jahren immer wieder selbst fotografiert, hat sich im Lauf dieser Zeit in unendlich vielen Kostümierungen abgebildet und schlüpfte in unterschiedlichste Persönlichkeiten. Manche von ihnen sind amüsant, andere verstörend, unangenehm oder bewegend. Um ihre Fotografien zu erstellen, übernimmt sie alle Aufgaben, von der Fotografie, Makeup, Haarstyling, Styling, bis zur Garderobenauswahl. Mit ihrem Arsenal an Perücken, Kostümen, Prothesen und Requisiten, hat Sherman es geschafft ihr Äußeres und ihre Umgebung immer wieder geschickt zu verändern, sodass sie unendlich viele verblüffende Charaktere erschaffen konnte, vom Clown bis zur alternden Society Lady.

Cindy Sherman hat unendlich viele verblüffende Charaktere erschaffen

Kunst von Cindy Sherman

Zu den Höhepunkten ihrer Arbeit gehören die "Untitled Film Stills" (1977–80), die schwarz-weißen Bilder, die die Künstlerin in stereotypischen weiblichen Posen zeigen, die Sherman in Hollywood-Filmen der 1950er und 1960er Jahre, in Film Noirs, sowie europäischen Autorenfilmen gefunden hat; ihre verschnörkelten Portraits (1989–90), in denen die Künstlerin als Aristokratin, Geistlicher oder Milchmädchen posiert, in der Machart von Gemälden der Alten Meister; und schließlich ihre überlebensgroßen Gesellschaftsporträts (2008) in denen die Erfahrung und Präsentation des Alterns, sowie der Jugendkult thematisiert werde.

 

Die wichtigen Themen, die Sherman umtreiben sind Künstlichkeit und Fiktion, Kino und Performance, Horror und das Groteske, Mythos, Karneval, Märchen, sowie Gender und Klassenzugehörigkeit.Cindy Sherman wurde als Cynthia Morris geboren und wuchs in Huntington (New York) auf. Schon als Kind fotografierte sie gerne und viel. 1972 begann sie ein Studium an der State University of New York in Buffalo, wo sie Malerei und Skulptur studierte, jedoch schon bald zur Fotografie wechselte. Mit ihren Freunden Charles Clough und Robert Longo initiierte sie während ihrer Studienzeit die unabhängige Künstlergalerie „Hallwalls”, die heute noch existiert und in der sie selbst 1979 erstmals ausstellte. 1976 machte sie ihren College-Abschluss und zog anschließend nach New York, wo sie bis heute lebt.

 

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