Nobuyoshi Araki

"Polaroid"

Nobuyoshi Araki, 1940 in Tokio geboren, ist einer von Japans bekanntesten lebenden Fotografen. Weltweit berühmt wurde er mit seinen erotisch aufgeladenen Aufnahmen, die Araki in der Tradition des „Kinbaku“ erstellt, einer traditionellen Fesselungsform in Japan. In Europa polarisieren diese Aufnahmen, jedoch werden Arakis Arbeiten seit Anfang der Neunziger Jahre weltweit in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.
Nobuyoshi Araki - Kunst
Nobuyoshi Araki studierte von 1959 bis 1963 Fotografie an der Chiba Universität Tokio und arbeite anschließend eine Zeitlang in der Werbebranche. Seine frühen Motive waren Kinder in Tokio, poetische Stilleben, erotische Blumenaufnahmen und der Dokumentation seiner Hochzeitsreise. Aus diesen Fotos entstand das heute legendäre Buch „Sentimental Journey“. Arakis Produktion ist beachtlich und verdeutlicht, dass seine Arbeit lebensnotwendig für ihn ist, so er vergleicht die Fotografie mit einem „Ich-Roman“, einen Begriff, den der Fotograf zum ersten Mal 1971 verwendete, als er „Sentimental Journey“ veröffentlichte.
Nobuyoshi Araki - Körperbilder
In den 1970ern löste sich Araki mehr und mehr von der Pressefotografie und der Reportage-Fotografie. Damals entstanden Arakis erste Körperbilder: skandalöse Großaufnahmen von Vaginen in effektvollem Schwarzweiß fotografiert. Seine erotischen Fotos existieren nicht als abgeschlossener Teil, sondern stehen mit anderen Werkgruppen in Austausch. Als Teil einer Serie korrespondieren die Körperbilder Arakis mit seinen Blumenbildern, Architekturfotografien und Himmels- oder Wasserlandschaften. Es sind vor allem die Themen Stadt, Frau und Natur, die er als Metaphern für Sexualität, Geburt, Leben und Tod sieht. „Heutzutage von wirklichen Tabus sprechen heißt: vom Tod sprechen“, sagt Araki und kennzeichnet damit ein Leitmotiv seiner Arbeit: das Miteinander von Eros und Tod.
Kritik an Nobuyoshi Araki
Die Kritik an Nobuyoshi Arakis richtete sich in der Vergangenheit vor allem gegen die Fotografien gefesselter, sparsam bekleideter oder nackter Frauen, die der Fotograf in oft klassisch-japanischen Interieurs und in traditioneller Kleidung inszeniert. In Japan wird Araki von Millionen wie ein Popstar verehrt und japanische Frauen reißen sich darum, von ihm fotografiert zu werden. Araki betont, dass seine Modelle selbst bestimmen, wie sie abgebildet werden wollen: „Heutzutage klopfen die Mädchen unaufgefordert an meine Ateliertür“, sagt Araki. „Nicht nur, dass sie fotografiert werden wollen, nein, sie kommen auch mit ausgeklügelten Konzepten daher, wie die Fotosession ablaufen soll ...“

Im Westen werden seine Aufnahmen häufig unter dem Begriff “Bondage” zusammengefasst, und haben vor allem in Europa zu Irritationen bei Besuchern und Kunstkritik geführt. Jedoch hat das Thema der Fesselung des Frauenkörpers in Japan eine besondere Tradition, genauso wie erotische Sujets überhaupt. So sind japanische Fesselungsrituale deshalb paradoxerweise auch als ein von Frauen selbstbestimmtes, symbolisches Gefesselt-Sein zu verstehen, das - wie immer wieder in Selbstzeugnissen zu lesen ist - als Befreiung aus genau jenen Banden empfunden wird. Deshalb wirken die Frauen auf den Bildern Arakis auch auf sonderbare Weise unberührbar. “Bondage ist, jemanden gefangen zu halten. Kinbaku ist wie eine Umarmung, ein Akt der Liebe”, so beschrieb Nobuyoshi Araki diesen kulturellen Unterschied. Verständlicherweise sind es auch vor allem Japaner, die Arakis Kinbaku-Serie wertschätzen, doch auch die isländische Popsängerin Björk ist eine glühende Verehrerin. 1996 fotografierte Araki ihr Porträt für das Cover ihrer Albums “Telegram”. Und auch die Sängerin Lady Gaga ließ sich von Araki 2009 in einem für ihn typischen Stil fotografieren.

Arbeiten von Nobuyoshi Araki können Sie im Shop kaufen.

Nobuyoshi Araki
TITLE:
"Polaroid"
YEAR:
2004
FORMAT:
ca. 11 x 9 cm (convert to inch)
MEDIUM:
photography –
EDITION:
1 (What is this?)
 
Mit weissen Holzrahmen 31 x 35 cm
PRICE:
ungefähr € 1.394,96exkl. MwSt
 

€ 1.660,00* inkl. MwSt

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