K21 Ständehaus in Düsseldorf zeigt spektakuläre Saraceno-Installation

Tomás Saraceno Installation in Düsseldorf - Zwischen Kunst und Wissenschaft

Wie ein gigantisches Spinnennetz: Tomás Saraceno: "in orbit" im K21 Ständehaus in Düsseldorf

Tomás Saraceno Kunstsammlung NRW

Eine gigantische Installation Tomás Saraceno mit dem Titel "in orbit”  wird heute in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen eröffnet. In einer Höhe von 20 Metern über dem Boden des K21 Ständehauses hat Saraceno eine Netzkonstruktion aufgehängt, auf der sich Besucher wie schwebend bewegen können - bis September 2014.

Dieses Sicherheitsnetz umspannt insgesamt 2500 m² und hängt auf drei Ebenen unterhalb der massiven Glaskuppel des K21. Die Ebenen werden auseinandergehalten durch luftgefüllte PVC-Bälle mit über acht Metern Durchmesser. „Die Arbeit zu beschreiben, bedeutet die Menschen zu beschreiben, die es nutzen – und ihre Gefühle.“ Erklärt Tomás Saraceno seine bis dato größte Installation. Sie wurde in den vergangenen drei Jahren geplant, zusammen mit Ingenieuren, Architekten und Arachnologen, Fachleuten für Spinnen und Spinnennetze.

Saracenos Netzkonstruktion, die auf drei Ebenen zu betreten ist, ähnelt einer Wolkenlandschaft. Diejenigen, die mutig sind und das Netz betreten, werden die Menschen am Boden als kleine Figuren wahrnehmen. Von unten aus, werden die Menschen in den Netzen dagegen wie schwebend oder im Himmel schwimmend wahrgenommen.

Saracenoerklärt seine Idee folgendermaßen: „Wenn ich auf die transparenten Ebenen schaue, muss ich an Modelle des Universums denken, die die Gravitationskräfte und die unterschiedlichen Planeten verdeutlichen." Die Arbeit erweckt Assoziationen an zarte aber stabile Spinnweben oder Seifenblasen – trotz der Tatsache, dass die gesamte Konstruktion 3000kg und die größten Kugeln jeweils bis zu 300kg wiegen.

"Seine wagemutigen Projekte, die Konventionen durchbrechen, dienen Tomás Saraceno nicht einfach als Illustration deiner wissenschaftlichen Entdeckungen, er geht darüber hinaus um Wissenschaft voranzubringen,“ erläutert Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung. „Selten gelingt es ein Kunstwerk die Betrachter emotional so direkt anzusprechen“, sogar Besucher, die das Netz über dem Abgrund nicht betreten möchten, „werden unweigerlich von den Aspekten Fliegen, Fallen und Schweben eingenommen sein und sie werden unausweichlich von den damit verbundenen archetypischen Ängsten und Freuden gepackt werden."

Mit seiner bis heute größten und komplexesten Arbeit geht der 40-jährige Künstler noch viel weiter als bei deiner Ausstellung „Cloud Cities“ im Hamburger Bahnhof in Berlin oder auf dem Dach des Metropolitan Museum in New york City.

Zur Sicherheit der Besucher gibt es Instruktionen, u.a. dürfen sich nur bis zu zehn Personen in den Netzen bewegen, festes Schuhwerk ist erforderlich, ebenso wie die vom Museum gestellten Overalls. Kinder unter zwölf Jahren dürfen die Installation nicht betreten.

Tomás Saraceno in seiner riesigen Rauminstallation "in orbit". Foto: Federico Gambarini