Pavillons der 55. Internationalen Kunstausstellung

Venedig Biennale 2013: Infos über Länder-Pavillons und Künstler

Der junge Videokünstler Koki Tanaka vertritt Japan auf der Venedig Biennale 2013. Courtesy of the artist; Aoyama Meguro, Tokyo, Vitamin Creative Space, Guangzhou

Der junge Videokünstler Koki Tanaka vertritt Japan auf der Venedig Biennale 2013.

Die Venedig Biennale (1. Juni bis 24. November) ist die weltweit wichtigste Kunstschau und die Künstlerauswahl der nationalen Pavillons wurde seit Landem mit Spannung erwartet. Lesen Sie hier die aktuellen Neuigkeiten rund um die Länder-Pavillons!

Lesen Sie hier über die zentrale Ausstellung „Der enzyklopädische Palast“ von Kurator Massimiliano Gioni.

Deutschland und Frankreich tauschen die Pavillons

 

Diese Nachricht ist eine kleine Sensation: Seit zehn Jahren wird die Idee diskutiert, nun wird sie endlich Realität: Deutschland und Frankreich tauschen ihre Pavillons. Das haben die Kuratorinnen des französischen und deutschen Pavillons Christine Macel, Chefkuratorin des Centre Pompidou und Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt beschlossen. Auch die diesjährigen Künstler Anri Sala, der Frankreich vertritt sowie die Künstler des Deutschen Pavillons Ai Weiwei, Romuald Karmakar, Santu Mofokeng und Dayanita Singh sind einverstanden. In der Arbeitsrealität der Kunstwelt heutzutage seien internationale Kooperation und Kommunikation eine Selbstverständlichkeit geworden heißt es. Die Kuratoren und die Künstler fühlen sich der Idee einer gemeinsamen globalen kulturellen Gemeinschaft verpflichtet.

No barragan no cry, 2002

Venedig Biennale 2013 Pavillons - No barragan no cry, 2002

Das Dia-Desaster. Alfredo Jaars „The Eyes of Gutete Emerita“ von 1996/2000. Foto: Daros Latinamerica Collection, Zürich

Venedig Biennale 2013 Pavillons - Das Dia-Desaster. Alfredo Jaars „The Eyes of Gutete Emerita“ von 1996/2000.

Die interessantesten Pavillons auf der Venedig Biennale

 

Belgien wird von der flämischen Bildhauerin Berlinde De Bruyckere (*1964) vertreten, deren Installationen sich häufig um Menschen und Natur, Schmerz und Brutalität und Leben und Tod drehen. Auch Alfredo Jaar verhandelt in seinen Installationen meist ernsthafte Themen, wie Kapitalismuskritik und Migration. Der Chilene (*1956) vertritt sein Heimatland. Der Turner-Preis-Gewinner Jeremy Deller (*1966), dessen aufblasbares Stonehenge letztes Jahr für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, wird Großbritannien vertreten. Akram Zaatari (*1966), der Libanon vertritt, stellt in seinen Arbeiten interessante Beobachtungen über sein Land an. Zaatari arbeitet mit einem großen Fundus alter gefundener Fotos und Videos seiner Landsleute. Anhand dieser Bilder untersucht der Künstler die gesellschaftlichen Veränderungen deines Landes. Neben diesen Kunstgrößen, werden auch diesmal etliche unbekanntere Künstler zu entdecken sein. Japan etwa wird von dem jungen noch recht unbekannten Videokünstler Koki Tanaka vertreten. Überraschenderweise wurde der 37jährige aus einer Vorabauswahl von Japans gewichtigsten Kunststars ausgewählt – zur Auswahl standen auch Tadashi Kawamata, On Kawara, Yoko Ono und Hiroshi Sugimoto.

Die komplette Liste der Pavillons und der präsentierten Künstler finden Sie hier (offizielle Website der Venedig Biennale).

In Flanders Fields, 2000, Horseskin, polyester, wood and metal
Installation view, MUHKA, Antwerp, Belgium, 2001, Photo: Jan Pauwels

Venedig Biennale 2013 Pavillons - In Flanders Fields, 2000, Horseskin, polyester, wood and metal  Installation view, MUHKA, Antwerp, Belgium, 2001

Hüpfburg Stonehenge: Jeremy Dellers "Sacrilege" (2012) Courtesy M+, West Kowloon Cultural District Authority

Venedig Biennale 2013 Pavillons - Hüpfburg Stonehenge: Jeremy Dellers

Vatikan erstmals auf der Biennale

 

Als eines von zehn neuen Ländern beteiligt sich der Vatikan in diesem Jahr erstmals an der Kunst-Biennale - mit einem Pavillon, dessen Werke von der Schöpfung ausgehen und in eine Hoffnung auf eine Zukunft münden. Es gehe dem Heiligen Stuhl darum, einen Dialog des Glaubens mit der Kunst und zeitgenössischen Kultur anzuregen. Das erklärte Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Kulturrates und Kommissar des Vatikan-Pavillons. Thematisch geht es um die ersten elf Kapitel des biblischen Buchs Genesis, die von der Erschaffung der Welt bis zur großen Sintflut und dem Turmbau zu Babel erzählen. Die Mailänder Gruppe Studio Azzurro zeigt eine interaktive Installation zur Schöpfung und der zentralen Rolle des Menschen. Der tschechische Fotograf Josef Koudelka liefert Fotos zu Unordnung und Chaos («De-Creazione») mit Blick auf den Menschen, der den Sinn für Moral und Natur verloren hat. Den abschließenden Teil bilden die Werke des in den USA lebenden Künstlers Lawrence Carroll. Er verwandelt Recycling-Material in Kunst und vermittelt damit Hoffnung auf «neues Leben», erklärt der Vatikan.

Akram Zaatari: Anonymous. Studio Shehrazade, Saida, Lebanon, 1970s. Hashem el Madani 2007

Venedig Biennale 2013 Pavillons - Akram Zaatari: Anonymous

Präsentation der Jury der Venedig Biennale


Die vor kurzem offiziell vorgestellte Jury der Venedig Biennale - die die Goldenen und Silbernen Löwen verleiht - besteht aus Sofía Hernández Chong Cuy (Mexico), Patricia Phelps de Cisneros in New York und Caracas; Francesco Manacorda (Italien), Bisi Silva (Nigeria) und schließlich Ali Subotnick (USA). Die Präsidentin der Jury ist Jessica Morgan (Großbritannien).

Weitere Infos zu den Jurymitgliedern finden Sie hier (offizielle Website der Venedig Biennale).