Kunst in Los Angeles - große Überblicksausstellung jetzt in Berlin

«Red Concave Circle» von De Wain Valentine. Foto: Soeren Stache

Heute startet im Martin-Gropius-Bau die Kunstschau «Pacific Standard Time - Kunst in Los Angeles 1950-1980», über die Ursprünge von Pop-Art, abstrakter Malerei und minimalistischer Skulptur in Kalifornien (bis 10. Juni).

Symbolisch für die Kunst aus Los Angeles steht De Wain Valentines «Red Concave Circle» (1970): Eine riesige, aus Polyesterharz gegossene, dunkel glühende Sonne. Das Klischee vom Leben unter der ewigen Sonne Kaliforniens mit Palmen, Pools und Partys kommentiert David Hockneys Swimmingpool-Bild «A Bigger Splash» (1967). Ausschließlich in Berlin ist «Berlin Red» von Sam Francis - ein acht mal zwölf Meter großes, 1969 von der Berliner Neuen Nationalgalerie in Auftrag gegebenes Werk zu sehen, das in einem der Ausstellungssäle die ganze Wand füllt.

Berlin ist die einzige europäische Station der über zehn Jahre entwickelten, amerikanischen Ausstellung. Auf fast der gesamten oberen Etage sind die Werke von Künstlern wie Edward Kienholz, Ed Ruscha, Bruce Nauman und John Baldessari ausgestellt, aber auch Gemälde und Skulpturen von hierzulande unbekannteren Amerikanern. Zu sehen sind 70 meist großformatige Gemälde, Skulpturen und Collagen von mehr als 50 Künstlern. Dazu kommen 200 Fotografien, Briefe und Künstlerkataloge, Poster und Postkarten, die ihr Schaffen dokumentieren.

«Es ist ein einziger großer Aufbruch», beschreibt Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele, zu denen der Gropius-Bau gehört, die Kunst der US-Nachkriegszeit. Die Schau atme Kraft, Weite und Sonne. Das Klischee von Sonne und Hedonismus werde dabei immer wieder gebrochen. Rassenunruhen, die Feminismus-Bewegung und der Vietnam-Krieg beeinflussten den Blick der Künstler auf ihre Welt.

 

 

«North Wall» von Norman Zammitt im Gropiusbau. Foto: Soeren Stache