Kulturhauptstadt 2013

Marseille und Košice sind Kulturhauptstädte Europas 2013

Marseille aus der Luft: In direkter Nachbarschaft des Fort Saint-Jean steht der schlichte Bau des Musée des civilisations de l’Europe et de la Méditerranée (MuCem) von Rudy Ricciotti, das im Frühjahr seine Pforten öffnen wird

Zum Kulturhauptstadtjahr 2013 lässt es die südfranzösische Hafenstadt Marseille zusammen mit rund 80 weiteren Städten und Dörfern der Provence richtig krachen.

Wenn am 12. Januar die feierliche Eröffnung in Form eines Volksfestes stattfindet, werden mehr als 60 Kultureinrichtungen Besucher mit hunderten von Veranstaltungen anlocken. Deren Um- oder Neubau ließen sich die Stadt, der Staat und die Region einiges kosten: insgesamt 660 Millionen Euro. An den Projekten arbeiteten unter anderem bekannte Architekten wie Rudy Ricotti, Kengo Kuma, Stefano Boeri, Jean Nouvel und Frank Gehry. Auch für das Programm ist viel Geld und Vorbereitung geflossen: Musik-, Literatur und Lyrikfestivals, Straßen- und Open-Air-Events, Malerei-, Fotografie und viele weitere Ausstellungen sollen Kulturbegeisterte anlocken.

Zu den Höhepunkten des Programms zählt die für Frühjahr geplante Einweihung des Kulturzentrums Villa Méditerranée und des Museums der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers (MuCem) in Marseille. Überschattet wird das Kulturjahr von der mörderischen Bandenkriminalität.

Die Stadt Košice (Kaschau) eröffnet eine Woche später - Es ist die erste slowakische "Kulturhauptstadt Europas". Nach Bratislava ist sie die zweitgrößte Stadt der Slowakei und hat einen historischen Stadtkern. Košice liegt dicht an der Grenze zu Ungarn, der Ukraine und Polen, die Einwohner sind bunt gemischt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Kosice zur Industriestadt. In der Slowakei ist die Stadt für ihre Philharmoniker und eine lebendige Theaterszene bekannt, ein Ziel für Touristen war sie bislang kaum.

Die Kulturhauptstädte Europas 2012 waren Guimarães in Portugal und Maribor in Slowenien.

Košice liegt im Osten der Slowakei und zieht bisher noch keine großen Touristenströme an. Foto: dpa