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Thorsten Passfeld Biographie

Thorsten Passfeld (*1975) malt, ist Bildhauer, baut Bühnenbilder, macht Trickfilme und Musik. Er ist das, was man mit Fug und Recht einen Allround-Künstler nennen kann. Bekannt geworden ist Passfeld aber vor allem für seine Häuser aus Abfallholz, die er in Hamburg an verschiedenen Orten gebaut hat. 2004 baute er im Hamburger Stadtteil St. Georg das 130 Quadratmeter große Hoftheater „Vier Linden“, in dem an zehn Tagen Theaterprogramm des Deutschen Schauspielhauses veranstaltet wurde, 2005 in der Hamburger Hafencity die nur 15 Quadratmeter große Hafenkneipe „Zum Falschen Freund“, die einen Monat lang betrieben wurde. 2006 entstand als Teil von sculpture@CityNord das Bahnhofsklo „zum letzten Anfang“. Im gleichen Jahr schuf Passfeld die Halleninstallation „Erholungsheim für schuldbewusste Großstädter“. Im Sommer 2007 entstand im Rahmen des IBA Kunst- und Kultursommers das bisher größte „Haus“ Passfelds im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Die 150 Quadratmeter große „Kirche des Guten Willens“ stand nach ihrer Fertigstellung verschiedenen Glaubensgemeinschaften, Künstlern, Bands und den Einwohnern des multikulturellen Stadtteils für Aktivitäten zur Verfügung. Im Sommer 2009 baute Passfeld im Hamburger Hafen eine Kopie der Oberhafenkantine. Die Kopie soll in Containern um die Welt reisen.

 

Alle diese Fantasiebauten sind bis ins letzte Detail liebevoll ausgestattet. Am Ende verschwindet alles wieder. Der Abbau der Häuser gehört von vorn herein zum Gesamtkonzept dazu. Obwohl das Arbeiten mit Holz so anstrengend ist, ist Holz Passfelds liebstes Werkmittel. Das liegt am fehlenden Glamour-Faktor des Materials: „Die Leute wissen gar nicht, dass ich Künstler bin, sondern die denken, ich wäre Tischler. Sogar meine Neffen denken, dass ich Bauarbeiter wäre.“

Geboren wurde Passfeld 1975 in Dinslaken, seine Passion für die Kunst entdeckte er schon als Kind. Weil er nach Abitur und Zivildienst keinen Studienplatz für Architektur bekam, studierte er Philosophie und Bildende Kunst in Hamburg. Passfeld malte weiter, bis er in seinem Atelier aus Spielerei mit Holzarbeiten anfing, die bald immer größer gerieten.

Bekannt wurde er zunächst durch seine Projekte in der Hamburger Literatur- und Poetry Slam-Szene. Es folgten Ausstellungen seiner aggressiv realistischen Bilder, diverse Trickfilme sowie Bühnenbilder, u.a. für Schorsch Kamerun und Jaques Palminger. Passfeld arbeitete auch an Musikvideos mit.

Für die Art Basel Miami Beach bekam er 2006 den Auftrag, die Ausstattung für einen Ableger der Kunstmesse am Strand zu bauen, mit Bar, Tischen und Stühlen. „Play With The Big“ nannte Passfeld diese Arbeit - und der Kunstverleger und Sammler Benedikt Taschen kaufte sie. Die großen Häuserprojekte hat Passfeld nun aber erstmal zurückgestellt, das die Aufbauarbeiten sehr anstrengend, und gefährlich sind. Auf Holz als Material möchte Passfeld dennoch nicht verzichten. Kleinere verspielte Holzobjekte und Reliefs mit hintergründigem und leichtfüßigen Humor sind sein aktueller Schwerpunkt.

Passfeld lebt und arbeitet in Hamburg und musiziert nebenbei zusammen mit Mike Lüdde im Duo namens "Heimweg".

 

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Thorsten Passfeld

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