François Morellet Biographie

François Morellet (*1926 in Cholet in Frankreich) zählt zu den wichtigen Vertreter systematisch-konzeptueller Kunst. Strenge Ordnungssysteme, wie z.B. Rasterüberlagerungen, Abfolgen von Strukturen auf der einen, sowie die Zuhilfenahme des Zufalls als Ordnungs- und Kompositionsprinzips auf der anderen Seite sind herausragende Merkmale in Morellets Arbeit.

Morellet hat von 1948 bis 1975 im Unternehmen seines Vaters mitgearbeitet. Er ist Autodidakt, hat aber auch Unterricht genommen. Seine frühen Landschaftsbilder, Portraits und Stillleben hat er mit einem pastosen Farbstrich in gedämpften Farben ausgeführt. Jedoch hat Morellet schon um 1950 zu einem abstrakten Stil gewechselt. In diesem Jahr hat der Künstler auch seine erste Einzelausstellung in der Galerie Creuze in Paris. Mitte der 1950er Jahre konzentrierte er sich auf das Konfigurieren der Bildfläche als eine unendliche Fläche, die jenseits der Grenzen des Bildes an sich zielte. Damit hat Morellet die flächendeckende Maltechnik etwa eines Jackson Pollock aus seiner eigenen Kunst verbannt, weil er jede seiner Arbeiten auf eine Struktur und ein Prinzip stellte, die er vor dem Beginn der Arbeit aufgestellt hatte. Tatsächlich war François Morellet mehr an der Methode als am fertigen Gemälde interessiert. Auf der Suche nach einem neuen Medium, in dem er sich treffender ausdrücken könnte, begann Morellet von 1963 an Neonlicht zu verwenden. Die besonderen Eigenschaften von Neonlampen haben ihn interessiert, die Leuchtkraft, die einfache Möglichkeit das Licht automatisch ein- und auszuschalten und die Art und Weise, wie es hergestellt wurde. Ab 1968 interessierte sich Morellet zunehmend für Fragen der Architektur und des Raums.

François Morellet - Kunstausstellungen

Morellet ist Mitbegründer der Groupe de Recherche d’Art Visuel (G.R.A.V. 1960-68), eine Gruppe kinetischer Künstler, die die Grenzen der bildenden Kunst experimentell und wissenschaftlich erforscht hat. An den legendären Ausstellungen der Gruppe in den sechziger Jahre wie "Neue Tendenzen", Zagreb 1961 und "The Responsive Eye", Museum of Modern Art, New York 1965 war er beteiligt.

Er hat öffentliche Arbeiten für das Kulturzentrum in Compiègne, im Pariser Stadtteil La Défense, sowie für den Kröller-Müller Museum Park in Otterlo. 1992 hat Morellet sein Gesamtwerk in der Arbeit "Relâche n° 1" komprimiert, wo er alle von ihm bisher verwendeten Materialien eingearbeitet hat: bemalte Leinwand, Neonlicht, Klebeband, Metallstreifen. Dem Zufallsprinzip folgend, hat Morellet zugelassen, dass die unterschiedlichen Materialien ein ästhetisches Durcheinander erschaffen. Seine proaktive Haltung und sein Humor rücken Morellets Arbeiten eher an Dada, als an geometrische Abstraktion und die Minimal Art heran. François Morellet lebt in Cholet and Paris.

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