Bernd Zimmer - Biographie

Bernd Zimmer (*1948 in Planegg bei München) machte zunächst eine Lehre als Verlagsbuchhändler und siedelte 1973 nach Berlin über, wo er seine Tätigkeit als Buchgestalter begann. Bereits 1972 reiste er vier Monate nach Malaysia, Thailand, Laos, Burma und Hongkong. Zwischen 1973 und 1979 studierte Zimmer Philosophie und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Für eine weitere Reise unterbrach er sein Studium 1975 und reiste für mehrere Monate nach Mexiko und im Süden der USA. Fasziniert von der Malerei der Muralisten um Diego Rivera, begann Zimmer nach seiner Rückkehr als Autodidakt zu malen. Von Anfang an hatte Zimmer eine Vorliebe für große Bildformate und verwendete meist Grundfarben, die er ohne Vorzeichnung unmittelbar auf die Leinwand auftrug.

 

Gemeinsam mit Rainer Fetting, Helmut Middendorf und Salomé gründete Zimmer 1977 die "Galerie am Moritzplatz", eine Selbsthilfe-Galerie, in der die Künstler ihre eigenen Arbeiten präsentieren. Es folgen weitere Gruppen- und Einzelausstellungen. Zimmer greift immer wieder das Thema Landschaft auf. Er verarbeitet die Eindrücke seiner zahlreichen Reisen in groß angelegten Serien.

Bernd Zimmer changiert zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion

Die Reisen der folgenden Jahre gehen unter anderem nach Java, Bali, Lombok und in die Dominikanische Republik. „Wenn ich über längere Zeit an einem Ort klebe, im Atelier festhänge, stoße ich an Grenzen. Ich formalisiere meine Bilder, gerate in den Strudel der Kunst. (...) Wenn sich dieser Zustand einstellt, ist eine Reise fällig, um meine Wahrnehmung zu stärken: Ich gerate in neue Zusammenhänge, muss keine Rolle spielen, trage keine Verantwortung, nur für mich selber. Es geht immer, im wahrsten Sinne des Wortes, um Bildung und Bewusstseinserweiterung, nicht zuletzt um Erkenntnis.“, sagte Bernd Zimmer einmal über seine Reiselust.

Kunst von Bernd Zimmer

Zimmers Arbeiten sind kraftvoll, farb- und lichtintensiv, sie zeigen Waldlichtungen, tosende Wasserfälle, üppig dichte Urwälder. Der malerische Stil bewegt sich zwischen gegenständlicher Darstellung und Abstraktion. 1982 erhält Bernd Zimmer ein Stipendium der Villa Massimo in Rom. Er lässt sich nach seiner Rückkehr 1984 in Polling in Oberbayern nieder. In den folgenden Jahren bezieht Zimmer auch ein Atelier in Ligurien, später in der Emilia Romagna, sowie ein Atelier in Oberhausen bei Polling. Schließlich verlegte er sein Atelier 1994 von Polling nach Oberhausen, Oberbayern. Weitere Reisen führen Zimmer mehrfach die Sahara. In den unter diesem Eindruck stehenden Wüstenbildern treibt der Künstler die formale Reduktion häufig bis an die Grenze abstrakter Farbfeldmalerei. 1995 reiste er mit einem Frachtschiff zu den Marquesas-Inseln nach Hiva Oa.

 

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