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Ai Weiwei - Biographie
Ai Weiwei (*1957) gilt als der bedeutendste chinesische Künstler der Gegenwart. Gleichzeitig muss auch sein unermüdliches Engagement für Menschenrechte und Meinungsfreiheit in China hervorgehoben werden, für welches der Künstler immer wieder Repressalien ausgesetzt ist. 2011 war Ai Weiwei zweieinhalb Monate lang an einem unbekannten Ort inhaftiert, ihm wurden ohne weitere Angabe von Details „Wirtschaftsverbrechen“ vorgeworfen. Damals kam es weltweit zu zahllosen Solidaritätsaktionen, die die Freilassung des Künstlers forderten.
International berühmt wurde der Künstler durch sein gesellschaftskritisches documenta-Projekt "fairytale" (2007) für das Ai 1001 Chinesen nach Kassel einfliegen ließ. Für die Olympischen Spiele in Peking 2008 entwickelte der Künstler gemeinsam mit den Architekten Herzog & de Meuron das Nationalstadion, das durch seine markante Form eines Vogelnestes sofort zum Wahrzeichen Beijings wurde. Eine weitere sehr eindrucksvolle Arbeit war "Remembering", die Ai Weiwei 2009/10 für die Fassade des Münchner Haus der Kunst erstellte. Damit erinnerte er an das Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan 2008 und dem 5000 Schulkinder zum Opfer fielen. Die fassadengroße Installation bestand aus 9000 Schulrucksäcken in verschiedenen Farben, ähnlich wie sie die Erdbebenopfer getragen hatten.
Für seine Arbeiten greift Ai Weiwei auf die unterschiedlichsten Medien zurück, neben Fotografie und Video verwendet er für seine Objekte und Installationen häufig chinesische Antiquitäten, wie Vasen und Holzarbeiten, außerdem uralte Bäume und Baumwurzeln. Etwa seine Werkserie „Colored Vases“ (2010, 2009), eine Installation von Urnen der Han-Dynastie (200DC-220AD), die Ai Weiwei in verschiedene Farben eintauchte. Die Beschädigung der Vasen ist ein politischer Kommentar zur organisierten Zerstörung von kulturellen und historischen Werten, sie seit Zeit der Kulturellen Revolution stattfand, als alles Alte durch Neues ersetzt wurde. Gleichzeitig kommentiert er die heutige Kommerzialisierung und einen allzu leichtgläubigen Fortschrittsglauben. Mit „Surveillance Camera“ (2010) setzt der Künstler dem plumpen Überwachungsapparat ein Denkmal, indem er sie in Marmor nachformt, dem Material aus dem gewöhnlich Monumente und Grabsteine gemeißelt werden – ein Material für die Ewigkeit. Es sind Aspekte wie Paranoia, Voyeurismus und die Omnipräsenz der authoritären Kräfte, die Ai damit thematisiert.
Ai Weiwei - Kunstausstellungen
Ai Weiwei wurde 1957 in Beijing geboren, wo er heute lebt und arbeitet. Der Künstler blickt auf Einzelausstellungen in vielen renommierten Institutionen weltweit zurück, unter anderem in der Stiftung DKM, Duisburg (2010); Museum of Contemporary Craft, Portland (2010); Arcadia University Gallery, Glenside (2010); Mori Art Museum, Tokyo (2009); Haus der Kunst, München (2009); Three Shadows Photography Art Center, Beijing (2009); Sherman Contemporary Art Foundation, Cambelltown Arts Center, Sydney (2008); Groninger Museum, Groningen (2008). Gruppenausstellungen mit Ai Weiweis Beteiligung fanden unter anderem auf der São Paulo Biennale (2010); auf der Architektur Biennale, Venedig (2008); Documenta 12, Kassel (2007) und in der Tate Liverpool (2007) statt.
Ai Weiwei auf der Venedig Biennale
Auf der kommenden Venedig Biennale (2013) wird Ai Weiwei zusammen mit drei weiteren Künstlern Deutschland repräsentieren.
Arbeiten von Ai Weiwei können Sie im Shop kaufen.
